Einladung: AG-Arbeitstreffen & Gesprächszirkel "Was ist und wozu betreiben wir Kritik in den DH?", 04.11.22
Liebe Mitglieder und Interessent:innen der AG “Digital Humanities Theorie“, wir möchten Euch diese Woche ganz herzlich zu zwei Terminen am Freitag, den 4. November 2022 einladen. 10:30-11:00 Uhr AG-Arbeitstreffen https://zfl-berlin-org.zoom.us/j/89063295384?pwd=NTFGZmNWSFIrMC9XdkY4M1h0Y2F... Meeting-ID: 890 6329 5384 Kenncode: 508916 11:00-12:00 Uhr Gesprächszirkel "Was ist und wozu betreiben wir Kritik in den DH?", Konzept von Rabea Kleymann https://zfl-berlin-org.zoom.us/j/82180586378?pwd=cFUvUFY0QURDb0htUk5GaW1KZ29... Meeting-ID: 821 8058 6378 Kenncode: 677352 Im Rahmen des Gesprächszirkels diskutieren wir gemeinsam über das Thema "Kritik in den DH", das von Rabea Kleymann vorgeschlagen und erarbeitet wurde. Ausgangspunkt: Der Status der Digital Humanities als Wissenskultur wird häufig über die Frage nach kritischen Praktiken diskutiert. Neben Diagnosen über ein vermeintliches Defizit an Kritik (Drucker; Risam) treten Forderungen nach einem „critical turn“ (Berry/Fagerjord) sowie Vorschläge für reflektierte Verfahrensweisen, wie sie sich zum Beispiel in den Konzepten von „algorithmic criticism,“ „computational criticism“ oder „digital tool criticism“ manifestieren. Mehr noch, die Kritikfähigkeit der DH wird oftmals selbst zum Distinktionsmerkmal erklärt und ist für die Legitimierung im Wissenschaftssystem bestimmend. Der Kritikbegriff wird dann unter anderem zur disziplinären Profilierung verwendet, zum Beispiel gegenüber den data science, oder programmatisch vor neue Forschungsansätze gesetzt (vgl. critical infrastructure studies). James Smithies beschreibt die Aufgabe der DH daher wie folgt: „[T]he future for the DH lies in the articulation of critical and methodological approaches grounded in the nature of computing technologies and capable of guiding technical development as well as critical and historical analysis.” Was Wissenschaftler:innen in den DH jedoch unter solchen kritischen Zugängen verstehen, ist vom argumentativen Kontext, disziplinären Hintergrund, Zeitpunkt oder auch geographischen Raum abhängig. Die Vielgestaltigkeit und semantische Ambivalenz des Kritikbegriffes in den DH sind daher Themen des Gesprächskreises. Was ist Kritik und wozu betreiben wir Kritik in den DH? Was sind die DH (noch), wenn sie (nicht) kritisch sind? Mögliche Ansätze für die Diskussion: • Begriffsarbeit: Was bedeutet der Kritikbegriff für die DH? Inwiefern grenzt er sich unter anderem vom Theoriebegriff ab? Gibt es in den DH einen extrapolierten Kritikbegriff, der sich von den /humanities/ und anderen Disziplinen unterscheidet? • Gegenstand und Form: Was sind Gegenstände der Kritik im Forschungsalltag? Gibt es Beispiele aus der Forschungscommunity? In welchen Formen manifestiert sich Kritik? Wie gehen die DH mit tradierten Formen der Bild- und Textkritik um? • Standort und Reichweite: Von welchem Standpunkt aus ist es möglich, Kritik zu üben? Was sind die sozialen und materiellen Bedingungen der Möglichkeit von Kritik in den DH? Wen oder was kann Kritik in den DH adressieren? • Maßstäbe und Normen: Wie wird Kritik in den DH begründet? Gibt es interdisziplinäre Eigenarten von Kritik? • Ziel und Zweck: Wozu betreiben wir Kritik in den DH? Und was sind mögliche Alternativen und Zukünfte einer Kritik in den DH? Bei Rückfragen meldet Euch wie immer gerne! Weitere Informationen und alle Links findet ihr auch auf Discord ( #allgemein, #glossar und #gesprächskreis-paperzirkel). Wir wünschen Euch ein schönes Wochenende und sehen uns hoffentlich am nächsten Freitag! Viele Grüße senden Jonathan und Rabea -- Dr. Rabea Kleymann Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Schützenstraße 18 10117 Berlin +49 (0)30 20 192 - 176
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Rabea Kleymann