Liebe Mitglieder und Interessent:innen der AG “Digital Humanities Theorie“, Jonathan und ich wünschen Euch einen erfolgreichen und guten Start in das neue Jahr 2023 und wollen uns an dieser Stelle auch noch einmal für die tolle Zusammenarbeit in 2022 bedanken. Uns bereitet die Arbeit in der AG große Freude! Wir möchten Euch diese Woche daher ganz herzlich zu zwei Terminen am Freitag, dem 13. Januar 2023 einladen. 10:00-11:00 Uhr *AG-Planungstreffen und Wahl der Convenor:innen* Auf der Tagesordnung stehen neben der Wahl der Convenor:innen insbesondere inhaltliche und strategische Planungen für 2023. DasTreffen ist daher für 60 Minuten geplant. Denn wir wollen gemeinsam diskutieren, welche Themen und Formate für die AG in diesem Jahr relevant sein könnten. Den Link zur Agenda findet ihr hier: https://docs.google.com/document/d/1nFJmIFmBq-PgVqUDl7PJeKVq3a4VgZ7pE3j_X8yQ.... Tragt gerne weitere TOPs ein! Zoomlink: https://zfl-berlin-org.zoom.us/j/82705310002?pwd=M2tnOFRZRVJHbEhhb1dEUFFDNjV... Meeting-ID: 827 0531 0002 Kenncode: 823296 11:00-12:00 Uhr *Gesprächszirkel **"Sind die Digital Humanities humaner als die Humanities?"*, Konzept von Torsten Roeder Zum Jahresauftakt reden wir dann anschließend mit Torsten Roeder über ethische Fragestellungen sowie das Verhältnis der Digital Humanities zu den Geisteswissenschaften. Ausgangspunkt & Thema: Die »Digital Humanities« können als ein Phänomen der Digitalisierungsprozesse in den Geisteswissenschaften seit den 1940er Jahren betrachtet werden. Sie umschließen den gesamten Forschungszyklus, angefangen bei Recherchemitteln und Methoden der Quellenerschließung über Auswertungsmethoden und Analysewerkzeuge bis hin zu Visualisierungstools und Publikationsmechanismen. Das Verhältnis der »DH« zu »den Geisteswissenschaften« – auch zu den Bibliothekswissenschaften und zur Informationstechnologie – wurde wiederholt diskutiert und neu ausgelotet. Streben die DH eine ›feindliche Übernahme‹ der Geisteswissenschaften an? Oder stehen die DH für Prozesse, die die Geisteswissenschaften unvermeidlich durchdringen werden (cfr. Rehbein 2018), aber in der DH erst systematisiert und reflektiert werden (cfr. Berry 2019) – eine Rolle, die eigentlich die hergebrachten Geisteswissenschaften für sich reklamieren (cfr. Krämer 2018)? Eine Herausforderung stellen dabei u.a. systemische Konflikte dar, die z.B. in polarisierenden Methodendebatten (distant reading vs. close reading, quantitativ vs. qualitativ, Bildschirm vs. Papier) und verengter Technikkritik, oft auch von journalistischer Seite und manchmal auch seitens jüngerer Generationen, einen symptomatischen Ausdruck finden und nachhaltige Verwerfungen hinterlassen, welche die DH mit intrinsischer Motivation zu überwinden sucht. Die DH agieren dabei disruptiv, quasi als Systemsprenger der Geisteswissenschaften, indem sie das »Neuland« für sie erschließen (vgl. Spiro 2015), was willkommen bis unerwünscht ist. Dabei verorten sich die DH selbst im Fahrwasser der Open-Science-Vision einer offenen, transparenten und interdisziplinären Wissenschaft, die eng mit den philosophischen Grundsätzen des Internets und des WWW zusammenhängt (cfr. Grimshaw 2018). Wissenschaftspolitisch ist dem längst durch Förderung und Forderung von z.B. Open Access, FAIR/CARE Data und Linked Open Data entsprochen worden. Wie steht es aktuell um das wissenschaftliche Gewissen der DH? Möchten sie am Ende humaner als die Humanities sein? * *Ansätze für die Diskussion * Inwieweit hegen die DH ethische Werte? Transportiert Digitalität bzw. der Umgang damit ethische Werte? * Resultiert daraus ein bestimmtes Rollenverständnis für das Verhältnis zu den Fachwissenschaften? Wie steht dies im Verhältnis zu wissenschaftspolitischen Programmen? * Gibt es ein spezifisches missionarisches Selbstverständnis der DH? Begleitet eine solche Mission die DH bei ihrer Tätigkeit – oder ist DH selbst die Mission? * Welche Verantwortung tragen die DH potenziell in ihrem Verhältnis zu den Geisteswissenschaften für deren weitere Entwicklung? Zoomlink: https://zfl-berlin-org.zoom.us/j/82180586378?pwd=cFUvUFY0QURDb0htUk5GaW1KZ29... Meeting-ID: 821 8058 6378 Kenncode: 677352 Bei Rückfragen meldet Euch wie immer gerne! Wir würden uns über eine rege Teilnahme sehr freuen. Weitere Informationen und alle Links findet ihr auch auf Discord ( #allgemein, #glossar und #gesprächskreis-paperzirkel). Wir wünschen Euch ein schönes Wochenende und sehen uns hoffentlich am nächsten Freitag! Viele Grüße senden Jonathan und Rabea -- Dr. Rabea Kleymann Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Schützenstraße 18 10117 Berlin +49 (0)30 20 192 - 176