Liebe AG,
Niels-Oliver Walkowski von der AG Digitales Publizieren bat mich, den
nachstehenden Call zu "ausführbaren Publikationen" weiterzuleiten, bei
dem auch ökologische Aspekte einbezogen werden sollen.
Mit den besten Grüßen
Torsten Roeder
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Von: Niels-Oliver Walkowski <walkowski(a)nowalkowski.de>
Ausführbare Publikationen sind ein aktuelles und innovatives Thema an
der Schnittstelle von digitalem Publizieren und Informatik. Viele damit
verbundenen Initiativen und Aktivitäten fanden den Weg in die
Öffentlichkeit; nicht zuletzt auch im Bereich der (deutschsprachigen)
Digital Humanities. Jüngere Beispiele sind der Start des/Journal for
Digital History/, oder die Sektion/Code Experimente/im Begleitband zur
vDHd'21. Dennoch ist diese Form der Publikation nach wie vor mit vielen
Herausforderungen und Ungewissheiten verbunden. Hierzu gehören
beispielsweise Langzeitverfügbarkeit und -archivierung, effiziente
Produktion, oder auch generell die Frage nach dem Mehrwert. Die
Erfahrungen, die die bisherigen Projekte mit ausführbaren Publikationen
gemacht haben, bekräftigen dies. Um den Faden der Auseinandersetzung mit
dem Thema nicht abreißen zu lassen, und um sich im besten Falle als
Katalysator potenzieller Lösungen und Best-Practices zwischen relevanten
Akteursgruppen im Publikationsumfeld eines solchen Formats anzubieten,
hat die DHd-AG Digitales Publizieren auf ihrem letzten Treffen
beschlossen, die Bildung einer Task Force “ausführbare Publikationen in
den Geisteswissenschaften” anzustoßen. Eine derartige Task Force könnte
Fragen nachgehen wie etwa:
* Welche Praktiken der Erstellung ausführbarer Publikationen gibt es
und welche Werkzeuge könn(t)en dabei helfen?
* Welche IT-sicherheits-relevanten Aspekte begleiten die Publikation
ausführbarer Publikationen und wie kann mit ihnen umgegangen werden?
* Welche Möglichkeiten und Grenzen ausführbarer Publikationen ergeben
sich bei der Arbeit mit sensiblen oder rechtlich geschützten Daten?
* Wie lassen sich ausführbare Publikationen als eigenständiges
akademisches Genre beschreiben und welche "Textsorten" lassen sich
erkennen?
* Welche Fähigkeiten des multi-modalen Erzählens/Schreibens/Lesens
sind bei der Arbeit mit ausführbaren Publikationen - verstanden als
multimodale Kompositionen - relevant und wie lassen sie sich
vermitteln?
* Was zeichnet gut lesbare, ausführbare Publikationen aus?
* Was sind die Herausforderungen beim Review von ausführbaren
Publikationen und welche Begutachtungskriterien sichern qualitativ
hochwertige, ausführbarer Publikationen?
* Welches sind die infrastrukturellen Herausforderungen bei der
Publikation ausführbarer Publikationen und welche Angebote
gibt/braucht es, um ihnen zu begegnen?
* Welche Standards spielen bei der Publikation ausführbarer
Publikationen eine Rolle und welche Aspekte ausführbarer
Publikationen eignen sich überhaupt für weitergehende
Standardisierungsprozesse?
* Welche für dieses Format typischen Metadaten beschreiben und
bestimmen den Workflow und die Infrastruktur der Publikation einer
ausführbaren Publikation?
* Wie sieht ein effizienter Publikationsworkflow ausführbarer
Publikationen aus und worin unterscheidet er sich von herkömmlichen
Publikationsworkflows?
* Wie lassen sich ausführbare Publikationen langzeitarchivieren?
* Was ist der kommunikative Nutzen ausführbarer Publikationen in der
Wissenschaftskommunikation?
* Was ist die zu erwartende ökologische Belastung, die durch eine
Etablierung ausführbarer Publikationen zu erwarten ist?
* Welche Aktivitäten und Angebote könnten dabei helfen die
Vertrautheit der Wissenschaftscommunity im Umgang mit ausführbaren
Publikationen zu steigern?
* Welche Möglichkeiten gibt es den hohen Aufwand bei der Erstellung
ausführbarer Publikationen zu reduzieren?
* Welche Akteursgruppen sollten in welcher Rolle Bestandteil einer
tragfähigen Publikationsökologie ausführbarer Publikationen sein und
wie ließe sich eine solche Ökologie stärken?
Wenn Sie Interesse an dem Publikationsformat der ausführbaren
Publikationen haben, oder einer der genannten Themenkomplexe auf ihre
Expertise trifft, würden wir uns freuen, wenn Sie sich für eine
Mitarbeit in der zu bildenden Task Force begeistern könnten. Dabei
spielt es ausdrücklicher Weise keine Rolle, ob Sie bereits Mitglied der
DHd-AG Digitales Publizieren sind oder werden möchten. Aufgrund der
Komplexität dieses neuen Formats und der Breite der mit ihm verbundenen
Themen ist dieser Call-for-Participation offen für alle, die das Gefühl
haben einen Beitrag leisten zu können oder zu wollen. Freuen würden wir
uns darüber, könnte die Task Force ihre Arbeit mit Teilnehmerinnen aus
den Reihen von Bibliotheken, Daten- und Rechenzentren, Digital
Humanities, Medienwissenschaften, anderen Fachdisziplinen sowie dem
Publikationssektor beginnen. Interessierte wenden sich bitte mit Betreff
Task Force „Executable Paper“ anniels-oliver.walkowski(a)uni.lu
<mailto:niels-oliver.walkowski@uni.lu>. In den nächsten Wochen werden
wir im Rahmen von Rundmails Informationen zum weiteren Vorgehen
verschicken. Geplant ist unter anderem ein erstes, gemeinsames Treffen,
um Potenziale und Strategien für die Task Force auszuloten.